Werte und Wirtschaften - das geht!
Beitrag vom 17.03.2015: Reva Pasold
An der HTW in Leipzig wurde am 02.02.2015 der durch Crowdfunding finanzierte Film „Augenhöhe“ von Daniel Trebien gezeigt und diskutiert.
Zu sehen sind Unternehmen, die partnerschaftliche Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“ bereits praktizieren. Darunter ein Lieferant von Werbematerial, eine psychotherapeutische Klinik, ein Getränkeproduzent und der größte Anbieter von Brandschutz-Dienstleistungen.
Für mich das Interessanteste: Begonnen hatte es jeweils mit dem konsequenten Nachdenken, was die eigene Kundschaft wirklich braucht:
- Wie muss eine Klinik sein, in der man gesund werden kann?
- Welche Bedürfnisse haben die Konsumenten von Cola-Getränken? Welche haben aber auch die Wirte und LKW-Fahrer, die Lieferanten der Zutaten?
Sehr motivierend zu sehen, wie dieses eigene Denken und Wollen sich in Arbeitsstrukturen niederschlug, die die Bedürfnisse der eigenen Mitarbeiter berücksichtigt: nach echter Zusammenarbeit, nach Beteiligung an Entscheidungen, nach unterschiedlichen Arbeitszeiten und -orten.
Dahinter die klare Erkenntnis, dass gute Leistung nur von MitarbeiterInnen kommt, die ernst genommen werden mit ihren Bedürfnissen und dem individuellen Beitrag für das Unternehmen.
Dieses eigenständige Denken wurde über tradierte betriebswirtschaftliche Vorstellungen gesetzt: Als Banken z.B. den hohen Anteil der Personalkosten monierten, suchte sich hhpberlin private Geldgeber und steigerte den Eigenkapitalanteil. O-Ton eines Geschäftsführers: „Die Banken waren nicht flexibel genug für unser Business. Wir brauchen die Investition in unser Personal!“
Meine Erkenntnis: diese Unternehmen haben Werte, die sie mit Selbstvertrauen und Integrität verfolgen. Sie sehen Kunden, Mitarbeiter, Geschäftspartner als Menschen.
Und denken lieber selbst. – Das finde ich ausgesprochen ermutigend für die eigene Unternehmensentwicklung!